Wolfgang Wissler

Straffers Nacht

In der Nacht sind die Schatten der Vergangenheit unsichtbar

Unter Hitler war Erich Straffer ein skrupelloser SS-General. 20 Jahre später streift er als Nachtwächter durch finstere Fabrikhallen. Wirtschaftswunder und Deutschlands Wiederaufstieg sind ihm suspekt. Viele alte Nazis machen in der jungen Bundesrepublik Karriere, haben wichtige Posten. Straffer nicht, er wartet auf seine Bestrafung. Dass sie nicht kommt, irritiert und zerrüttet ihn zugleich. Nach all den einsamen Nächten wird ein junger Mann aus Tel Aviv sein neuer Kollege. Ein Jude, der in Deutschland den Mörder seines Onkels sucht. Straffer erkennt: Das kann kein Zufall sein. Ist nun die Zeit der Abrechnung gekommen?

Leseprobe

Pressestimmen

»Wolfgang Wissler hat in seinem Roman eine ungewöhnliche, verstörende Stimme gefunden. Er erzählt konsequent aus der Perspektive des Täters. Doch gerade deshalb ist das Buch wichtig. Ein Roman, der mit klassischen Krimistrukturen bricht und empört. Wie beim Warten auf einen Zug, der sich immer weiter verspätet, fragen sich die Lesenden, ob und wann die Gerechtigkeit kommt. Wolfgang Wissler ist ein grandioser zeitgeschichtlicher Roman gelungen.« Martin Zimmermann | Reutlinger General-Anzeiger

»Schon der Handlungskern dieses Buches ist sehr besonders. Bemerkenswert ist „Straffers Nacht“ auch wegen des Stils: Kurze, zum Teil regelrecht rasante Sätze sorgen dafür, dass die Erzählung oft ein enormes Tempo vorlegt. Zu einer Zumutung im besten Sinn wird die Lektüre durch die inneren Monologe, auch wenn das ein Drahtseilakt ist, weil die Leserschaft auf diese Weise förmlich zur Identifikation mit der sinistren Hauptfigur gebracht wird.« Tilmann P. Gangloff | Südkurier

»Ein Roman, der unser Gerechtigkeitsempfinden auf die Probe stellt. Ein düsteres und brutales Werk, das die Frage stellt, wo sie geblieben sind, die damaligen Täter, die sich in der Gesellschaft versteckten und angaben, nur Befehle ausgeführt zu haben. Ein beklemmendes, aber genauso wichtiges Buch, das uns die Sprachlosigkeit gegenüber der Vergangenheit förmlich ins Gesicht schreit.« Hauke Hader | Leseschatz

Wolfgang Wissler

Wolfgang Wissler, 1960 in Basel geboren und im badischen Lörrach aufgewachsen, arbeitet als Politikredakteur bei einer Tageszeitung. Außerdem schreibt er Bücher. 2021 erschien »Kolumbus, der entsorgte Entdecker«. Wolfgang Wissler lebt in Konstanz.